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Testbericht

Sealine SC35 im Test

Luftig und klar

Sealine SC35 im Test

Anfang der 90er-Jahre wagte Sealine als eine der ersten Werften, die traditionell klaren Linien im Yachtbau zu durchbrechen und mit abgerundeten Formen zu arbeiten. Erfolgreich. Gut 15 Jahre später ist Sealine eine der Vorreiterinnen bezüglich schlichtem und klarem Design sowie geraden Linien. Wie die SC38 folgt auch die SC35 dieser Ausrichtung.

Das Konzept der Sealine SC35 lehnt sich in verschiedener Hinsicht stark an dasjenige der SC38 an (s. Test in «marina.ch» 10, April 2008): Das lange, weit nach achtern geführte Hardtop, welches zu mehr als zwei Drittel als Cabrio-Verdeck funktioniert und bei schönem Wetter mit einem Handgriff locker nach hinten weg geschoben werden kann. Die enorme Windschutzscheibe, welche nicht nur dem Fahrer einen optimalen Aus- und Rundumblick bietet, sondern auch bei geschlossenem Verdeck viel Licht ins Cockpit sowie ins Innere der Yacht lässt. Und die – nicht zuletzt dank dieses «Kunstgriffs» – auch unter Deck speziellen Lichtverhältnisse. Ein grosses Skylight unterhalb der Windschutzscheibe sorgt dafür, dass das Schiffsinnere mit natürlichem Licht durchflutet wird. Zusammen mit dem modernen Styling in Walnuss-Holz (ein Edelholz als Option), den hellen Wänden und den dezenten Pols­tern ergibt sich so ein gemütlicher Salon. Einladend ist auch das Stichwort für das Cockpit der Sealine SC35. Ein grosser Tisch mit einer L-Sitzbank bietet bequem 6 Personen Platz. Der Tisch kann abgesenkt werden, so dass eine gemütliche Liegefläche entsteht – mit freiem Blick nach achtern. Beispielsweise vor Anker ein perfekter Platz, um die Kinder zu beobachten, die von der Badeplattform aus den Kopfsprung üben… Gegenüber dem Tisch – direkt hinter der Fahrersitzbank – befinden sich die Wetbar mit Spüle und Kühlschrank (Option) und in der Verlängerung nochmals ein kleines Sofa. Die Fahrersitzbank ist für 2 Personen gedacht, die Sitzfläche kann von Fahrer und Beifahrer unabhängig voneinander hochgeklappt werden. So ist es – beispielsweise bei Hafenmanövern – möglich, dass der Fahrer aufsteht, der Beifahrer daneben jedoch sitzen bleibt. Die Instrumente sind übersichtlich angeordnet, auf dem Armaturenbrett ist genügend Platz für einen optionalen Kartenplotter und die elektronische Schaltung liegt gut in der Hand. Das ebenfalls optionale Bugstrahlruder erleichtert dem Steuermann das Leben zusätzlich. Auch unter Deck bietet die SC35 erstaunlich viel Platz – «einladend» gilt auch hier. Die Bugkabine mit einer gut dimensionierten Insel­koje überzeugt ebenso, wie die Heckkabine mit ihren variablen Kojen. Möglich sind drei ­Einzelkojen (zwei grosse und eine kleine) oder eine Doppel- und eine (kleine) Einzelkoje. Fazit: Die Sealine SC35 ist nicht von ungefähr nominiert als «Powerboat of the Year» und hat bereits den in England bedeutenden Preis «Motor Boat of the Year» in der Kategorie Sportcruisers bis 45 Fuss erhalten. Sie besticht nicht nur gegen die vergleichbare Konkurrenz, sondern steht in vielerlei Hinsicht auch ihrer grossen Schwester SC38 in nichts nach. Und wenn man bedenkt, dass der Preisunterschied dieser beiden Yachten mit über 85 000 Franken relativ gross ist, wird die SC35 zusätzlich aufgewertet.

  • Sealine SC35 - gesamten Testbericht herunterladen
  • marina.ch Ausgabe 17 / Dezember 2008 / Januar 2009 (PDF 1.2 MB)
marina.ch

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