Testbericht

Marlin 20 FB im Test

Italienische Kraft

Marlin 20 FB im Test

In Sachen Schlauchboote sind die Italiener schon seit längerer Zeit führend – sowohl was deren Verbreitung betrifft, als auch bezüglich der Breite des Angebots. Neu in der Schweiz: Marlin Boat.

Eines ist sicher: Was das Marketing angeht, müsste Marlin Boat den Schlauchboot-Oskar erhalten. Die Firma aus Luisago – ideal in unmittelbarer Nähe der norditalienschen Seen Lago Maggiore, Lago di Como, Lago d’Iseo und Lago di Garda gelegen – versteht es, ihre Schlauchboote in das richtige Licht zu rücken. Der Slogan «La forza del Mare… la nostra ­Passione» versprüht die gleiche Kraft, wie ein richtiger Marlin: Die Kraft des Meeres… unsere Passion. Ernest Hemingway und «Der alte Mann und das Meer» lassen grüssen. Marlin Boat baut Festrumpf-Schlauchboote von 17 bis 38 Fuss Länge, mit Aussen- oder zum Teil auch mit Innenbord-Motorisierung. Die Boote überzeugen durch ihre solide ­Bauweise und ihre Vielseitigkeit. So gibt es beispielsweise schon das kleinste Modell, Marlin 17’, in einer Aussen- und einer Innenbord-Version. Und aus den drei Sitzbänken können im Handumdrehen zwei grosse Liegeflächen gemacht werden. Für Schweizer Verhältnisse besonders interessant ist das Marlin 20’ FB. Es ist für 8 Personen zugelassen und erreicht mit einem 200-PS-Aussenborder satte 80 km/h. Die Einteilung ist praktisch und flexibel. Verschiedene Sitzbänke können auf unterschiedlichste Weise genutzt oder in Liegeflächen umgewandelt werden. Die Liege im Bug misst 2,10 x 1,50 m, diejenige im Heck immerhin noch 1,65 x 1,50 m. Die Rückenlehne der Fahrersitzbank (mit Standup-Funktion) kann im Hafen oder vor Anker umgeklappt werden, so dass eine gemütliche Lounge mit der Hecksitzbank vis-à-vis entsteht. Der kleine Cockpittisch ist allerdings als Option zusätzlich zu ordern. Zur Standardausführung gehören dagegen die verschiedenen grossen Stauräume, die unter den Sitzflächen «versteckt» wurden. Der grösste ist derjenige unter der Hecksitzbank, hier erleichtert gar eine Gasdruckfeder das Öffnen. Die Schläuche sind übrigens aus einem robusten NeoprenHypalon-Gewebekonstruiert, der Rumpf ist handlaminiert. Ebenfalls überzeugend sind die Fahreigenschaften. Nicht nur die erwähnte Spitzengeschwindigkeit gefällt, sondern auch die ruhige Marschfahrt mit etwa 35 km/h bei 3000 Touren. Das Boot liegt gut im Wasser, der tiefe V-Rumpf mit den beiden ausgeprägten Sprayrails sorgt für Sicherheit. Die Steuerung liegt gut in der Hand und die Smart Craft DTS-Schaltung von Mercury/Verado ist bekanntlich eine wahre Freude.

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  • marina.ch Ausgabe 36 / November 2010 (PDF 1.1 MB)
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