Testbericht

Tofinou 8 im Test

Segelspass mit Stil

Tofinou 8 im Test

Die Tofinou-Linie der französischen Werft Latitude besteht aus fünf Modellen von sieben bis 16 Metern Bootslänge. Wir testeten die «Tofinou 8», ein acht Meter langer Daysailor, der nicht nur sehr gut ausschaut, sondern ebenso gut segelt.

Da liegt etwas Besonderes im Hafen: Ein anthrazitfarbiger Rumpf mit roten Zierlinien, ein durchgehend mit Teak sorgfältig gearbeitetes Deck mit leicht positivem Sprung – es hebt sich in einem sanften Bogen zum Bug hin –, ein Kabinenaufbau und ein Süll aus Mahagoni, ein schwarzes 7/8 Rigg – ein echter Hingucker. Das bestätigt sich beim Segeln: Den Bodensee vor Kreuzlingen kitzelt ein warmer 1-Beaufort-Wind, mehrere Segelyachten sind unterwegs, doch unter Gross und Fock überholen wir alle – und alle gucken sie hin. Als wir den Gennaker am ausfahrbaren Bugsprit setzen und geräuschlos beschleunigen, scheint es, als wären wir das einzige Segelschiff, das seinen Namen verdient. Fein lässt sich die Tofinou 8 mit der Pinne steuern, spricht hervorragend auf kleinste Impulse an, ist aber nicht nervös. Einziger, leicht behebbarer Kritikpunkt: Da gehört eine Pinnenverlängerung hin, und zwar standardmässig. Die Selbstwendefock – ihre Schiene ist im Aufbau versenkt – funktioniert ebenso problemlos, wie sich Grossschot, Traveller und das Achterstag im Rücken des Steuermanns bequem bedienen lassen. Positiver Nebeneffekt dieser Schot- und Leinenführung: Das Cockpit bleibt frei. Da alle anderen Leinen, Strecker und Fallen elegant versteckt auf die zwei steuer- und backbordseitigen Winschen ins Zentrum des Cockpits laufen, lassen auch sie sich entspannt bedienen. Segelsetzen und alle anderen Manipulationen gelingen, ohne dass der Steuermann seinen Platz verlassen muss. Einhandtauglichkeit ist garantiert. So macht Segeln Spass.

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  • marina.ch Ausgabe 54 / September 2012 (PDF 1.3 MB)
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