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Schiffe und ihre Namen: nomen est omen

Ein Blick in die Geschichte der Schiffsnamen

Schiffe und ihre Namen: nomen est omen
Scharfe Sauce? Bei der Wahl des Namens gibt es weder Regeln noch Einschränkungen. © pixabay.com/Marshall Rice

Bounty, Black Pearl, Titanic. Jedes Schiff trägt einen Namen. Und das seit Jason und seinen Argonauten. Ein Blick in die Geschichte der meist weiblichen Schiffsnamen. Und ein Tipp, wie Sie Ihr Schiff besser nicht taufen.

veröffentlicht am 30.08.2013

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Die Gelehrten streiten sich darüber, seit wann Seefahrer ihre Schiffe taufen. Schon in den Mythen der griechischen Antike trugen Boote Namen. Zum Beispiel die Argo, die Schnelle, mit der Jason und seine Argonauten nach dem goldenen Vlies suchten. Im 5. Jahrhundert vor Christus nannten die Athener ihre zwei Staatsschiffe, die Boten oder Gesandte transportierten, Paralos und Salaminia. Auch die Wikinger tauften ihre Boote, aber nur die besten und schnellsten. Erst im 15. Jahrhundert nach Christus hat sich der Brauch eingebürgert, einem Schiff einen Namen zu geben. Bekannt sind beispielsweise die Namen der drei Schiffe, mit denen Christoph Kolumbus 1492 nach Amerika gesegelt ist: das Flaggschiff Santa Maria und die beiden Karavellen Niña und Pinta.

Frauen in einer Männerwelt

Niña, Pinta und Santa Maria sind Frauennamen. Schiffsnamen sind fast alle weiblich. Selbst wenn sie sich von einem männlichen Namen (die Eisenhower) oder einer männlichen mythischen Figur (die Neptun) ableiten. Das begann mit den Griechen, die ihre Schiffe als weibliche Wesen anschauten und darum ihre Namen feminisierten. So hieß ein Schiff, das nach Kallistratos von Aphidnai benannt wurde, Kallistrate. Obwohl Frauen an Bord Unglück bringen sollen und Seefahrer sehr abergläubische Menschen sind, tragen bis heute fast alle Schiffe weibliche Namen. Mit wenigen Ausnahmen, die diese Regel bestätigen. Zum Beispiel Tiernamen (der Falke). Oder wenn ein Namensgeber wie Kaiser Wilhelm II. sich weigert, ein Schiff auf den Namen «Die Imperator» zu taufen.

Seefahrer sind abergläubisch

In Deutschland beispielsweise müssen Schiffe, die länger als 15 Meter sind und unter deutscher Flagge auf deutschen Seeschifffahrtsstraßen fahren, mit ihrem Namen im Schiffsregister eingetragen sein. Wie das Schiff heißt, bleibt dem Eigner überlassen, dafür gibt es weder Regeln noch Einschränkungen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Weil es irgendwie seltsam klingt, eine Nussschale «Nautilus» zu nennen, hilft oft Humor. Wer’s subtil mag, wählt zum Beispiel «One More Toy» oder «6 aus 45». Viele nehmen den Namen ihrer Freundin oder Frau. Keine gute Idee: Zum einen soll das der Partnerin Unglück bringen, falls das Schiff sinkt, zum anderen hält nicht jede Beziehung ewig. Und einen Namen ohne Eigner-Wechsel ändern bringt auch Unglück.

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