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Know-how7 min Lesezeit

Segelboot Typen

Alle Boot24 Segelboot Typen in der Übersicht

Segelboot Typen
Segelboot Typen © Boat24.com

So definieren und unterscheiden wir auf Boot24 die verschiedenen Segelboottypen! Eine kurze Beschreibung zu jedem Segelboot Typen gibt Ihnen einen Über- und sorgt so für den Durchblick.

veröffentlicht am 21.06.2021, aktualisiert am 28.02.2023

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Segelboot-Typen: Kurzfassung - Alles Wissenswerte auf einen Blick

(Möchten Sie es noch genauer wissen? Eine detaillierte Beschreibung aller Segelboot-Typen finden Sie weiter unten auf der Seite.)


  • Segelyacht: Sportliche oder Freizeitboote mit Kiel und Deck, ausgestattet mit Kajüte und Nasszelle. Meist aus GfK gebaut, einige Werften bieten auch Holz oder Stahl an. Länge: ab 9 m.
  • Segel-Katamaran: Segelboote mit zwei Rümpfen, fest miteinander verbunden. Oft mit Tragdeck und geräumiger Kajüte. Geringe benetzte Fläche der Rümpfe sorgt für hohes Geschwindigkeitspotential.
  • Kielboot/Kielyacht: Kleinere Segelboote mit Ballastkiel und offenem Cockpit. Der Kiel erzeugt in Luv ein hydrodynamisches Gegengewicht, das ein Kentern verhindern soll. Reduziert auch die Abdrift am Wind. Länge: 5 m bis 9 m.
  • Regattaboot/Regattayacht: Sportliche Segelboote und -yachten für den Regatta-Einsatz. Unterschiedlich hohe Anforderungen an Skipper und Crew. Mehrheitlich überproportionale Segelfläche im Verhältnis zur Bootslänge, oft mit Ausreiten oder Trapez.
  • Klassiker: Segelboote und -yachten vor 1970 gebaut aus Holz, Stahl oder Aluminium und sollten möglichst original erhalten sein. Oder Boote und Yachten mit erkennbarem Traditionswert, hoher Qualität beim Bootsbau und innovativem Einfluss auf nachfolgende Generationen.
  • Daysailer: Segelboote oder -yachten für kurze Törns. Spartanische Ausstattung, jedoch bildschön und mit Vorzeige-Effekt.
  • Plattbodenschiff: Flachboote/-schiffe mit wenig Tiefgang für Wattenmeer geeignet. Aufklappbare Seitenschwerter. Länge zwischen 8,50 m und 30 m, bis zu drei Masten.
  • Motorsegler: Kompromiss zwischen Motorboot und Segelyacht. Meist als Fahrtenboote eingesetzt und gelten als besonders sicher. Oft mit festem Deckshaus und Innensteuerstand.
  • Jolle: Offene Segelboote ohne Kajüte. Aufrichtendes Moment durch Wasserdruck und in Luv platzierte Mannschaft. Abdrift reduziert durch aufholbares Schwert oder Steck-Schwert. Eine Jolle kann kentern.
  • Blauwasseryacht/Langfahrtboot: Segelboote oder -yachten für Langfahrt auf Meeren oder Ozeanen. Bewohnbar, komfortabel, seegängig und sicher ausgerüstet. Länge: ab 12 m.
  • Ketch: Segelyacht mit zwei Masten. Moderne Yachten mit Ketschtakelung gelten als sicher und werden häufig für die Langfahrt eingesetzt.
  • Gulet: Dickbäuchiges Lasten- und/oder Passagiersegelschiff. Wegen suboptimaler Segeleigenschaften werden Segel meist nur noch als Dekoration gesetzt.
  • Megayacht/Superyacht: Unterschied durch Länge des Schiffsrumpfes. Mit allem erdenklichen Luxus und Komfort ausgestattet. Superyachten: 25 m bis 60 m / Megayachten: ab 60m
  • Jollenkreuzer: Mix aus Jolle und Kajütboot für Fahrtensegler auf großen Binnenseen oder entlang der Ostseeküsten.
  • Trimaran: Boote und Yachten mit drei Rümpfen, derzeit schnellste Hochseesegelboote und unter Fahrtenseglern mehr und mehr beliebt.
  • Center Cockpit: Segelboottyp mit einem Cockpit, das sich in der Mitte des Bootes befindet. Bietet in der Regel viel Platz und Komfort im Innenraum. Geeignet für längere Seereisen.
  • Decksalon: Segelboottyp mit einem geräumigen Salon, der sich auf dem Hauptdeck befindet. Bietet viel Licht und Ausblick. Geeignet für komfortable, längere Seereisen.

Segelyacht
Segelyacht © Boat24.com

Segelyacht

Sport- oder Freizeitboote mit Kiel, die mit einem Deck, einer Kajüte, meist auch Pantry und Nasszelle ausgestattet sind. Bis auf wenige Ausnahmen sind Segelyachten neben dem Hauptantrieb Wind, zudem motorisiert. Segelyachten wurden früher aus Holz gebaut, zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch aus Stahl. Im modernen Serienbootsbau haben sich Verbundwerkstoffe wie GfK mittlerweile durchgesetzt. Custom- oder spezialisierte Werften bieten jedoch weiterhin o.g. Baumaterialien an.


Segel-Katamaran
Segel-Katamaran © Boat24.com

Segel-Katamaran

Segel-Boote und -Yachten mit zwei Rümpfen, die fest miteinander verbunden sind. Größere Katamarane (Fahrten- bzw. Offshore-Katamarane) sind meist mit einem Tragdeck und einer Kajüte ausgestattet. Da Katamarane verhältnismäßig breit gebaut werden, fallen diese Kajüten oft geräumig aus. Durch die relativ große Breite liegen Katamarane eher ruhig im Wasser – die vergleichsweise geringe benetzte Fläche der beiden (schmalen) Rümpfe sorgt für hohes Geschwindigkeitspotential.


Kielboot/Kielyacht
Kielboot/Kielyacht © Boat24.com

Kielboot/Kielyacht

Segelboote oder Segelyachten, an dessen Rumpfunterseite ein Ballastkiel angebracht ist. Dieser Kiel dient zur Gewichtsstabilität, wenn aufgrund der gesetzten Segelfläche je nach Windstärke und Windeinfallswinkel die Yacht oder das Boot krängt (sich zu Seite neigt). Der Kiel erzeugt dann in Luv ein hydrodynamisches Gegengewicht, das ein Kentern verhindern soll. Zudem reduziert ein Kiel – je nach Kielform mehr oder weniger erfolgreich – die Abdrift der Segelyacht am Wind.


Regattaboot/Regattayacht
Regattaboot/Regattayacht © Boat24.com

Regattaboot/Regattayacht

Segel-Boote und -Yachten, die in erster Linie für den Regatta-Einsatz konzipiert wurden. Sie zeichnen sich durch (unterschiedlich hohe) sportliche Anforderungen an Skipper und Crew aus. Die Segelfläche der Regattaboote ist im Vergleich zur Bootslänge meist überproportional groß (Übertakelung), am Wind muss durch Ausreiten, Trapez oder durch Einsatz von technischem Ballast oder etwa Pendelkiel für ein aufrichtendes Moment gesorgt werden. Vor dem Wind oder auf raumen Kursen segeln Regattaboote meist mit zusätzlich gesetzten, speziellen Segeln wie symmetrischen oder asymmetrischen Spinnakern oder Gennaker.


Klassiker
Klassiker © Boat24.com

Klassiker

Zwei Definitionen für Segelboot- und Segelyacht Klassiker haben sich in der Szene durchgesetzt:

  1. Alle Segelboote und -yachten, die vor 1970 gebaut wurden und deren Rumpf aus Holz, Stahl oder Aluminium besteht. Diese Klassiker sollten in einem möglichst originalen Zustand erhalten sein.

  1. Segelboote und -yachten, die einen erkennbaren Traditionswert besitzen, eine anerkannt hohe oder innovative Qualität beim Bootsbau und etwaig einen innovativen Einfluss auf nachfolgende Generationen ausgeübt haben.


Daysailer
Daysailer © Boat24.com

Daysailer

Segelboote oder -yachten in nahezu allen Größen bzw. Längen, die meist «nur» für einen Feierabend-Törn bzw. Tages- oder höchstens Wochenendausflug genutzt werden. Daysailer zeichnen sich durch spartanische Ausstattungen aus, sind jedoch meist bildschöne Boote und Yachten. Wer einen Daysailer segelt, will coole Entspannung mit einem gewissen Vorzeige-Effekt.


Plattbodenschiff
Plattbodenschiff © Boat24.com

Plattbodenschiff

Flachboote/-schiffe mit wenig Tiefgang, die für das Wattenmeer (Nordsee und Ärmelkanal) besonders geeignet sind. Aufgrund ihres Flachkiels können sie bei Ebbe trockenfallen. Charakteristisch für Plattbodenschiffe – die besonders häufig noch in den Niederlanden segeln – sind die relativ großen, aufklappbaren Seitenschwerter. Länge zwischen 8,50 m und 30 m, bis zu drei Masten.


Motorsegler
Motorsegler © Boat24.com

Motorsegler

Motorsegler sind ein Kompromiss zwischen Motorboot und Segelyacht. Sie bieten unter den meist gleichwertig konzipierten Antriebsarten Motor und Segel zufriedenstellende bis gute Leistungen. Motorsegler werden meist als Fahrtenboote eingesetzt und gelten als besonders sicher. Sie sind häufig mit einem festen Deckshaus und einem Innensteuerstand versehen.


Jolle
Jolle © Boat24.com

Jolle

Offene Segelboote ohne Kajüte, deren aufrichtendes Moment durch den Wasserdruck auf den verhältnismäßig breiten Bootsrumpf und durch die in Luv platzierte Mannschaft erzeugt wird. Auf Jollen wird die Abdrift durch ein aufholbares Schwert oder ein Steck-Schwert reduziert. Jollen werden in Fahrten- bzw. Wander- und Regattajollen unterteilt (siehe auch Regattaboote).


Blauwasseryacht / Langfahrtboot
Blauwasseryacht / Langfahrtboot © Boat24.com

Blauwasseryacht / Langfahrtboot

Nomen est omen: Segelboote oder Segelyachten für die Langfahrt auf Meeren oder Ozeanen. Die Yachten müssen bewohnbar sein, sollten einen gewissen Komfort bieten (lange Aufenthalte auf kleinem Raum), seegängig und sicher ausgerüstet sein. Welche Rolle die Länge der Yacht, das Alter der Crew oder die Törn-Route spielen, beantworten wir hier: «Blauwassersegeln: Kommt es doch auf die Länge an?»)


Ketch
Ketch © Boat24.com

Ketch

Segelboot oder -yacht mit zwei Masten, den Groß- und immer kleineren Besanmast. Der Besanmast muss bei diesem Yachttyp immer innerhalb der Konstruktionswasserlinie stehen. Andere Definition: Der Besanmast muss vor dem Rudergänger respektive vor der Ruderachse stehen. Moderne Yachten und Boote mit Ketschtakelung gelten als sicher und werden häufig für die Langfahrt eingesetzt, da sich ihre Segelfläche vielfältig konfigurieren lässt (z. B. bei Starkwind nur Vor- und Besansegel – Großsegel eingeholt oder stark gerefft).


Gulet
Gulet © Boat24.com

Gulet

Dickbäuchiges Lasten- und/oder Passagiersegelschiff, das heute nur noch vor der türkischen Küste segelt. Gulets haben zwar eine jahrtausendealte Tradition als Frachtsegler im südlichen Mittelmeer, werden heute jedoch nahezu ausschließlich für Tourismus-Fahrten eingesetzt. Wegen eher suboptimaler Segeleigenschaften werden auf Gulets die Segel meist nur noch als Dekoration gesetzt.


Megayacht/Superyacht
Megayacht/Superyacht © Boat24.com

Megayacht/Superyacht

Beide Yachttypen unterscheiden sich durch die Länge ihrer Schiffsrümpfe. Mit Superyachten werden Segelyachten bezeichnet, die ca. 25 m bis 60 m lang sind. Megayachten unter Segeln sind mindestens 60 m lang und erreichen derzeit maximal 142 m.

Segel-Super- und -Megayachten sind mit allem erdenklichen Luxus und Komfort ausgestattet. Vom Hubschrauber-Landedeck über Swimmingpools, Eigner-Appartements mit Terrassen, Garagen für Tender bis zu U-Boot-Garagen sind den glücklichen Eignern keine Grenzen gesetzt.


Jollenkreuzer
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Jollenkreuzer

Gelungener Mix aus Jolle und Kajütboot. Der Jollenkreuzer wurde in den Fünfzigerjahren vorzugsweise für Fahrtensegler auf großen Binnenseen oder entlang der Ostseeküsten entworfen. Die relativ schnell segelnden Boote haben ein aufholbares Schwert und somit wenig Tiefgang, sind in unterschiedlichen Längen nach Klassenregeln eingeteilt, bewohnbar und wie Fahrtenboote ausgestattet. Jollenkreuzer sind an vielen europäischen Binnenseen eine beliebte Regattaklasse.


Trimaran
Trimaran © Boat24.com

Trimaran

Trimarane zählen zu den Mehrrumpfbooten (siehe auch Katamarane). «Tri» weist auf das wichtigste Merkmal hin: Diese Boote und Yachten haben drei Rümpfe. Genauer gesagt: Sie haben einen Hauptrumpf und zwei deutlich schmalere und weniger voluminöse «Schwimmer». Die jedoch bei größeren Trimaranen ebenfalls bewohnt werden können.

Trimarane sind derzeit die schnellsten Hochseesegelboote. Sie halten die meisten Geschwindigkeitsrekorde. Die «Dreirümpfer» sind jedoch auch unter Fahrtenseglern mehr und mehr beliebt – nicht zuletzt wegen cleverer Lösungen für die Verringerung der Gesamtbreite, etwa zum Einparken in engen Hafenboxen.


Center Cockpit
Center Cockpit © Boat24.com

Center Cockpit

Auch hier sagt die Bezeichnung schon (fast) alles: Center Cockpit Yachten werden auch Mittelcockpit-Yachten genannt und haben ihr Cockpit demnach in der optischen Mitte der Yacht bzw. des Bootes. Die mittigen Cockpits haben diverse Vorteile, u. a. ist man in den leicht erhöhten Cockpits weiter vom Wasser entfernt (wird von manchen Langfahrtseglern als vorteilhaft empfunden). Das Cockpit der Mittelcockpit-Yacht gilt als ruhigerer Aufenthaltsort bei Seegang (Wippen-Effekt) – empfehlenswert für Crews, die anfällig für Seekrankheit sind. Center- oder Mittelcockpityachten werden häufig in skandinavischen Werften gebaut. Es gibt Center Cockpit Yachten als Ein- oder Zweimaster.


Decksalon
Decksalon © Boat24.com

Decksalon

Boote und Yachten, bei denen für einen besseren Wohnkomfort der Salon auf Deckshöhe «gehoben» wurde. Bei Decksalon Yachten scheiden sich die Geister der Fahrtensegler-Szene: Die Einen schwören auf das (relativ moderne und neue) Prinzip, gerade weil der Komfort für die Passagiere respektive Crew überwältigend ist (Rundumblick vor Anker, ausladende Salongrößen, mehr Lifestyle). Die eher puristischen Fahrtensegler vermissen den freien Blick vom Steuerstand (achtern) und monieren einen zu viel zu voluminösen Rumpf (Seitenwind-anfällig). Geschmacksache!

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