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Segelboot-Klassen3 min Lesezeit

ILCA/Laser

Cool – für immer und ewig!

ILCA/Laser
Segelzeichen ILCA/Laser

Der ILCA (bis 2019: Laser) ist die wohl bekannteste, weil am weitesten verbreitete Einhandjolle unter den olympischen Ringen. Mehr als 200.000 Boote dieser 4,20 m langen Jolle werden bereits weltweit gesegelt. Und der Siegeszug dieser ernüchternden, einfachen One-Design-Klasse scheint nicht aufzuhören …

Von Michael Kunst, veröffentlicht am 01.11.2022

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Um gleich Missverständnissen entgegenzutreten: ILCA und Laser sind die jeweils gleichen Boote. Für den Regattasport wurde der Name Laser allerdings in den Namen ILCA umgetauft – zuvor stritten sich über Jahre hinweg die LaserPerformance LLC (einer der größten Jollenhersteller der Welt und bis dato Produzent der Laser Flotte) und die Internationale Laser Klassenvereinigung ILCA über die Nutzung der Laser-Markenrechte. 2019 änderte schließlich World Sailing seine Bau-Bedingungen für Boote, die an Olympischen Spielen teilnehmen. Seither dürfen alle Hersteller, die sich für den Bau des Lasers in Serie interessieren und ein (strenges) Auswahlverfahren der ILCA bestehen, den Laser, pardon: ILCA fertigen.

Zwei Namen – aus dem „selben Holz, besser: GFK geschnitzt“

So wurde aus dem Laser 4.7 der ILCA 4, aus dem Laser Radial der ILCA 6 und für den Laser Standard kam dann eigentlich noch ILCA 7 infrage – die Zahlen richten sich nach der jeweiligen Segelfläche der Boote.

Eher Freizeit- als Regattaboot?

Der Laser wurde 1979 von Bruce Kirby entworfen. Der Kanadier wollte damals keineswegs eine Regattajolle „auf die Welt“ bringen, sondern dachte eher an ein einfaches, unkompliziert einsetzbares Einhandboot für die Freizeit. Motto: schnell aufbauen und schnell segeln. Dass schon bald darauf erste Regatten unter den ersten Laser-Eignern gesegelt wurden, war also eher ein Nebeneffekt.

Gleiches Boot, drei Versionen

Apropos „einfach“: Der Mast des ILCA/Lasers wird aus dem Ober- und Unterteil zusammengesteckt. Bei den Versionen 6 und 7 (Radial und Standard) ist das Unterteil jeweils gleich, lediglich die Oberteile sind in der Länge unterschiedlich. Beim Laser 4.7 respektive ILCA 4 wird ein spezielles Mastunterteil eingesetzt. Das Segel aller Laser/ILCA-Varianten werden über den Mast gezogen. Sie unterscheiden sich im Schnitt jedoch erheblich. Bis 2019 hatte der Laser Standard lediglich ein normales Dreieckssegel, das Segel des Laser Radial hatte einen Radial-Schnitt, wogegen der Laser 4.7 wiederum mit einem normalen Großsegelschnitt ausgerüstet war. Mittlerweile sind jedoch auch beim ILCA 7 radial geschnittene Segel zugelassen. Außerdem darf ein Karbon-Mastoberteil eingesetzt werden. Paradoxes Ziel dieser „Verbesserungen“ war in der Entwicklungsphase, dass das Radial-Segel mit dem Karbon-Mastoberteil das Boot nicht schneller macht, als die alte Version. Damit sollte erreicht werden, dass ältere Boote mit Standard-Segeln keinen Nachteil haben. Heute segeln jedoch nahezu alle ILCA-Spitzensegler mit den neueren, aber eben nur vermeintlich moderneren Varianten.

Kann auch schnell, richtig schnell

Rasen ist mit dem Boot tatsächlich möglich. Obwohl der Laser den Spitznamen „treibende Kühlschranktüre“ trägt, ist bei ordentlich „Druck in der Luft“ ein erstaunlicher Geschwindigkeitsrausch in der Gleitphase an der Tagesordnung. Wer jemals mit dem Laser bei sechs bis sieben Windstärken einen Raumschotkurs segelte, ahnt, warum diese Jolle bereits seit 1996 unter den olympischen Ringen segelt.

Dabei hat der ILCA/Laser erstaunlich bis lächerlich wenige Trimmmöglichkeiten für eine Jolle, mit dieser weltweiten Verbreitung und hohen Akzeptanz unter Regattaseglern. Neben der Großschot stehen nur Cunningham, Unterliekstrecker und Baumniederholer zur Wahl. Dafür müssen ILCA/Laser-Segler sportlich sein, bis zum Abwinken ausreiten können und zudem eine Menge Gespür für das Boot unter ihnen entwickeln. Sogar sehr erfolgreiche Regattasegler aus anderen Bootsklassen, die mal eben schnell beim Laser vorn mitmischen wollten, haben sich an der homogenen, leistungsstarken ILCA/Laser-Elite die Zähne ausgebissen.

Die Klassen im Einzelnen:

  • ILCA 7 / LASER STANDARD: seit 1996 olympische Klasse, seit 2008 nur für Männer
  • ILCA 6 / LASER RADIAL: seit 2008 olympische Klasse Frauen. In einigen europäischen Ländern ist diese Laser-Version Jugendmeisterschaftsklasse.
  • ILCA 4 / LASER 4.7 ist eher für junge Segler, die aus dem Optimisten heraus gewachsen sind, interessant. Seit 2006 ist diese Version als Regattaklasse anerkannt.

Mehr Informationen mit Kaufberatung für eine gebrauchte ILCA/Laser-Jolle im Boat 24 Magazin.

Ilca Segelriss
Ilca Segelriss

Technische Merkmale

  • Länge ü.a.: 4,23 m
  • Länge Wasserlinie: 3,81 m
  • Breite: 1,37 m
  • Gewicht: 65 kg
  • Segelflächen: ILCA 7 – 7, 06 qm // ILCA 6 – 5,7 qm// ILCA 4 – 4,7 qm