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Die größten Segelyachten der Welt

Das aktuelle Ranking der längsten Megasegelyachten

Die größten Segelyachten der Welt
Motorsegler «A» vor Antibes © Thomas Mayer 1968 (CC BY-SA 4.0)

Große Boote haben mehrere Vorteile. Sie liegen ruhig im Wasser und machen was her. Man kann viele Freunde an Bord einladen und tritt sich am Buffet nicht auf die Füße. Hier das Ranking der 13 größten Segelyachten, gemessen anhand der Länge über alles, einschließlich Küverbaum.

Von Erdmann Braschos, veröffentlicht am 16.04.2015, aktualisiert am 11.02.2023

Das erwartet Sie in diesem Artikel
  • eine Übersicht über die längsten Segelyachten
  • ein Blick auf Vielfalt der Yachtkonzepte und Takelagen
  • die größten Megayachten mit einem, zwei, drei oder sogar vier Masten
  • welche Yachten bei zwei Werften gleichzeitig entstanden
  • Hinweise zum sogenannten «Segelmanagement»
  • die dreizehn größten Segelyachten

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Die 13 größten Segelyachten der Welt (Kompaktansicht)

  1. "A" - Länge: 142,81 Meter
  2. "Koru" - Länge: 127 Meter
  3. "Sea Cloud" - Länge: 109,53 Meter
  4. "Eos" - Länge: 93 Meter
  5. "Athena" - Länge: 90 Meter
  6. "Maltese Falcon" - Länge: 88 Meter
  7. "Aquijo" - Länge: 86 Meter
  8. "M5" - Länge: 78,4 Meter
  9. "Phocea" - Länge: 75,13 Meter
  10. "Atlantic" - Länge: 69,24 Meter
  11. "Vertigo" - Länge: 67,20 Meter
  12. "Hetairos" - Länge: 66,70 Meter
  13. "Ahimsa" - Länge: 66 Meter

Nummer 1 «A» 142,81 Meter

Dreimastmotorsegler aus Stahl, Breite 24,88 m, Tiefgang 7,5 - 8 m, Verdrängung 14.227 t, Segelfläche 3.700 qm, 11.693 PS, drei frei stehende Masten, Baujahr 2017, Segelgeometrie, Rigg- und Kielkonstruktion: Dykstra Naval Architects, Design: Philippe Starck. Werft German Naval Yards Kiel, Besatzung 54. Eigner Andrei Igorewitsch Melnitschenko.

Der Motorsegler «A», ein Designerschiff von Philippe Starck
Der Motorsegler «A», ein Designerschiff von Philippe Starck © Thomas Mayer 1968 (CC BY-SA 4.0)

Nummer 2 «Koru» 127 Meter

Dreimast-Gaffelschoner «Koru» aus Stahl und Aluminium, Breite 17 m, im Sommer 22 eingewassert und aufgetakelt, Inbetriebnahme 2023. Besatzung 40. Werft Oceanco Alblasserdam/Holland, Eigner Jeff Bezos.

Dreimastschoner «Koru» beim Auftakeln in Rotterdam
Dreimastschoner «Koru» beim Auftakeln in Rotterdam © Dutch Yachting

Nummer 3 «Sea Cloud» 109,53 Meter

Viermastbark aus Stahl, Deckslänge 81 m, Wasserlinie 77,4 m, Breite 14,95 m, Tiefgang 5,15 m, Verdrängung halb beladen 2.960 t, Segelfläche 3.243 qm, Baujahr 1931, Krupp Germaniawerft Kiel. Besatzung damals 72. Erste Eignerin Marjorie Merriweather Post. Traditionell getakelter und entsprechend crewintesiver Rahsegler.

Die 109,53 m lange «Sea Cloud» entstand 1931 in Kiel als Privatyacht
Die 109,53 m lange «Sea Cloud» entstand 1931 in Kiel als Privatyacht © Sea Cloud Cruises

Nummer 4 «Eos» 93 Meter

Dreimast-Bermuda Schoner aus Aluminium, Deckslänge 83 m, Wasserlinie 71 m, Breite, 13,50 m, Verdrängung halb beladen 1.600 t, Segelfläche 2.500 qm, Werft Lürssen, Fertigstellung 2006, Eigner Barry Diller und Diane von Fürstenberg. Platz für 16 Gäste, 21-köpfige Besatzung. Vorsegel an Furlern, alle weiteren Segel werden in die Masten gerollt.

Mit 93 m Länge über alles ist «Eos» die viertlängste Segelyacht der Welt
Mit 93 m Länge über alles ist «Eos» die viertlängste Segelyacht der Welt

Nummer 5 «Athena» 90 Meter

Dreimastgaffelschoner aus Aluminium, Deckslänge 77 m, Wasserlinie 60,52 m, Breite 12,20 m, Tiefgang 5,77 m, Verdrängung voll beladen 1.126 t, 2.623 qm Segelfläche, Werft Royal Huisman, Baujahr 2004, Eigner Jim Clark. Vorsegel an Furlern. Alle weiteren Segel werden auf sogenannten Park Aventue Bäumen mit dreieckigem Querschnitt aufgetucht.

Der 90 m lange Dreimast-Schoner «Athena»
Der 90 m lange Dreimast-Schoner «Athena» © Royal Huisman

Nummer 6 «Maltese Falcon» 88 Meter

Dynarigg Dreimaster aus Stahl, Wasserlinie 78,30 m, Breite 12,60 m, Tiefgang 6-11 m, Verdrängung halb beladen 1.240 t, Segelfläche 2.400 qm, Baujahr 2006, drei frei stehende, komplett mit den Rahen drehbare bis zu 58 m hohe Masten. Die 15 Segel werden automatisch wie Markisen aus den Rahen gerollt und entsprechend geborgen. Sie lassen sich automatisch innerhalb sechs Minuten setzen. Das Schiff gehört der griechischen Hedgefonds Managerin Elena Ambrosiadou, die es dem ersten Eigner Tom Perkins abkaufte.

Der 88 m Dreimaster «Maltese Falcon»
Der 88 m Dreimaster «Maltese Falcon» © Perini Navi / Roddy Grimes-Graeme

Nummer 7 «Aquijo» 86 Meter

Sie ist die größte Ketsch der Welt, wobei angesichts ihres Besanmastes, der annähernd so hoch himmelwärts ragt wie der Großmast, «Aquijo» beinahe ein Schoner ist. Sie ist 14,84 m breit und vermisst 1538 Bruttoregistertonnen. Das Gemeinschaftswerk der niederländischen Werften Oceanco und Vitters wurde 2015 eingewassert. Die Vorsegel werden gerollt, Groß und Besan mit Rollbäumen ausgepackt, gerefft und geborgen.

Die 86 m Ketsch «Aquijo» entstand im Auftrag eines deutschen Eigners
Die 86 m Ketsch «Aquijo» entstand im Auftrag eines deutschen Eigners © Tripp Design

Nummer 8 «M5» 78,4 Meter

Größter Einmaster der Welt, GfK-Sandwich mit Vinylesterharz, Wasserlinie 61,50 m, Breite 14,82 m, Tiefgang (Hubkiel) 4-10,40 m, 765 t Verdrängung, 2.791 qm am Wind Besegelung an einem 90 m Mast, 1.600 qm Genua, Baujahr 2004. 16-köpfige Besatzung. Das Boot wurde als «Mirabella V» für den langjährigen Avis-Geschäftsführer Joseph Vittoria für vermutlich 75 Millionen Euro als Luxuscharteryacht gebaut und vom jetzigen Eigner verlängert und überholt. Die Vorsegel werden gefurlt, das Groß in den Baum gerollt.

Die 78,4 m lange «M5»
Die 78,4 m lange «M5» © Pendennis / Andrew Wright

Nummer 9 «Phocea» 75,13 Meter

Viermastschoner aus Stahl mit Aluminiumaufbauten, Wasserlinie 66 m, Breite 9,58 m, Tiefgang 6,11 m, Verdrängung 554 t, am Wind Besegelung 1.595 qm, 1976 als «Club Mediterranée» bei der DCAN Werft in Toulon für die OSTAR Einhand Transatlantikregatta gebaut. Das Boot wurde vom französischen Geschäftsmann Bernard Tapie 1986 zur Yacht hergerichtet und 1999 für die Libanesin Mouna Ajoub von der Lürssen Werft zur Luxusyacht umgebaut. Die Vor- und Stagsegel werden gerollt, alle weiteren Segel jeweils auf den Bäumen aufgetucht.

Die 75,13 m lange «Phocea»
Die 75,13 m lange «Phocea» © wikipedia.com/Cyr0z

Nummer 10 «Atlantic» 69,24 Meter

Dreimastgaffelschoner aus Stahl, Deckslänge 56,34 m, Wasserlinie 41,18 m, Breite 8,85 m, Tiefgang 5 m, Verdrängung 395 t, Ballast 120 t. Replik der 1982 abgewrackten Gardner & Cox Konstruktion von 1903, 1.721 qm Segelfläche. Das Original gewann 1905 die Regatta von New York nach Lizard Point mit einer Atlantik-Passage in 12 Tagen und 4 Stunden, ein Rekord, der im 20. Jahrhundert bestehen blieb. Der Neubau entstand 2010 für den niederländischen Geschäftsmann Ed Kastelein für den Luxuscharter. Traditionell getakelter Gaffelschoner mit entsprechend arbeitsintensivem Handling.

Die Replik der 69,24 m langen «Atlantic» segelt seit 2010
Die Replik der 69,24 m langen «Atlantic» segelt seit 2010 © Fraser Yachts

Nummer 11 «Vertigo» 67,20 Meter

Ketsch aus Aluminium, Wasserlinie 61 m, Breite 12,53 m, Tiefgang 5,05 - 9,10 m, Verdrängung 650 t, Gesamtsegelfläche raumschots bis max. 5.350 qm. Werft Alloy Yachts Neuseeland, Baujahr 2011, zwei 1.450 PS Caterpillar Maschinen. Das Schiff gehört dem Medienkaufmann Rupert Murdoch. Modernes Segelmanagement mit Rollanlagen für die Stagsegel und Rollbäumen.

Die 67,20 m lange «Vertigo»
Die 67,20 m lange «Vertigo» © Y.CO

Nummer 12 «Hetairos» 66,70 Meter

Hightech Ketsch aus Faserverbundwerkstoffen über Kernmaterial aus Waben oder Schaum mit Hubkiel und einziehbarem Ruderblatt, Deckslänge 59,90 m, Wasserlinie 49,80 m, Breite 10,50 m, Tiefgang 3,50, 6 oder 9 m, Verdrängung 230 t, 83 t Hubkiel, am Wind Segelfläche 2.620 qm, vier VW Marine Diesel mit jeweils 350 PS, Werft Baltic Yachts Finnland, Eigner Otto Happel. Leistungsfähige Besegelung mit weit ausgestelltem und durchgelattetem Groß und Besan.

Die 66,70 m lange «Hetairos»
Die 66,70 m lange «Hetairos» © Baltic Yachts

Nummer 13 Ahimsa ex. «Aglaia» 66 Meter

Aluminiumslup, mit Hubkiel, Breite 10,30 m, Tiefgang 4,90 - 9 m, Verdrängung 499 t, 100 t Hubkiel, Werft Vitters Holland, Baujahr 2011. Die derzeit zweitgrößte Slup der Welt trägt an ihrem 83 m Mast 2.370 qm am Wind-Besegelung. Das Boot wurde im Sommer 2012 der Öffentlichkeit vorgestellt und bereits Ende 2014 verkauft. Über den ersten und zweiten Eigner ist nichts bekannt. Moderne Furler vorn und Rollbaum.

Die «Ahimsa» ex. «Aglaia» ist 66 m lang
Die «Ahimsa» ex. «Aglaia» ist 66 m lang © Dubois Yacht Design

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