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Segelboot-Klassen1 min Lesezeit

Olympia-Jolle/O-Jolle

Betagt, aber mit erstaunlichem Spaßfaktor!

Olympia-Jolle/O-Jolle
Segelzeichen Olympia-Jolle/O-Jolle

Wer die O-Jolle, wenn auch liebevoll, als „ältere Dame mit Temperament“ bezeichnet, unterschätzt das (zugegeben) reife „Mädchen“. Jedenfalls kann man auf dem Boot richtig kernig und sportlich segeln – die Regatten der regen Klassenvereinigung sind durchweg mit hervorragenden Seglern besetzt und unter Einhandjollenseglern legendär.

Von Michael Kunst, veröffentlicht am 20.09.2022

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Speziell für die Spiele

Die Olympia- respektive O-Jolle wurde als Regattaboot für die Olympischen Spiele 1936 von Helmut Stauch konstruiert (Bauschrift wurde 1934 vorgelegt). Das Boot gilt als einzige Jolle, die jemals in Deutschland speziell für Olympische Spiele erdacht, konstruiert und auch eingesetzt wurde. Die O-Jolle ist eine Nationale Klasse.

Das Einhand-Boot mit Cat-Takelung und Rundspantrumpf wurde zunächst ausschließlich als reine Holzversion gebaut (inkl. Holzmast) und war karweel beplankt. Jüngere Ausführungen der Einheitsklasse haben einen GFK-Rumpf mit formschönem Holzdeck (meist Mahagoni). Dank eines modernen Aluminium-Masts und -Baums kann das Großsegel für alle Windbedingungen hervorragend getrimmt werden.
Im Gegensatz zu vielen anderen, moderneren Einhandjollen ist der Mast der O-Jolle verstagt, Vorstag und Wanten sind beim Segeln allerdings verstellbar.

Gebraucht gefragt, weil richtig gut!

O-Jollen werden heute nicht mehr gebaut, sind aber noch gefragte Gebrauchtboote, eben weil die Internationale Klassenvereinigung so aktiv ist. Sie zählt Stand 2022 mehr als 500 Mitglieder.

O-Jollen werden vor allem in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Italien gesegelt.

O-Jolle Segelriss
O-Jolle Segelriss

Technische Angaben

  • Länge ü.a.: 5,0 m
  • Breite ü.a.: 1,66 m
  • Masthöhe: 6,80 m
  • Tiefgang: 1,10 m
  • Segelfläche: 11,5 qm
  • Yardstick: 114