Ratgeber für den Bootsverkauf3 min Lesezeit
Den Käufer kennenlernen und verstehen
Wie Sie sich möglichst rasch ein Bild vom Interessenten machen

Der Käufer sieht sich Ihr Boot und bei der Gelegenheit auch Sie als Eigner an. Er möchte verstehen, warum Sie das Boot verkaufen. So sollte es zu dieser Frage eine ebenso ehrliche wie schlüssige Antwort geben.
Von Erdmann Braschos, veröffentlicht am 26.04.2019, aktualisiert am 16.01.2025
Das erwartet Sie in diesem Artikel
- wie der geschickte Verkäufer die Spreu vom Weizen trennt
- wie Sie herausfinden, welche Kenntnisse er mitbringt
- wann Sie das Verkaufsgespräch abbrechen
Artikel vorlesen lassen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in das Thema Bootsverkauf
- Realistischer Preis
- Nutzen Sie Onlineplattformen zur Preisfindung
- Wo inserieren?
- Verkauf über einen Makler
- Was sollte für den Verkauf getan werden
- Wie präsentiere ich das Boot?
- Den Käufer kennenlernen und verstehen
- Worauf muss ich beim Verkauf achten?
- Das Boot wird erst bewegt, wenn Geld da ist
- Der Haftungsausschluss
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Auch für nicht geübte Computeranwender! Gehen Sie mit Ihrem Boot auf den Markt, Sie können nur gewinnen.
Boot verkaufen
Der Interessent an Ihrem Boot möchte herausfinden:
- gibt es ein Problem, welches Sie veranlasst sich vom Boot zu trennen?
- gibt es unterschiedliche Darstellungen dazu von Ihnen und Ihrer Begleitung?
- Ungereimtheiten machen den aufmerksamen Zuhörer stutzig und erschweren den Verkauf
- gibt es weitere Gründe, die auf die Kaufverhandlung Einfluss haben?
Ein Grund könnte sein, dass Sie das Boot verkaufen müssen, weil Sie das Geld anderweitig brauchen. In diesem Fall wird er sich Zeit nehmen und versuchen den Preis zu drücken.
Sie werden seine Fragen beantworten und ihm das Boot zeigen. Eine gute Gelegenheit für Sie, den Interessenten kennenzulernen
- kennt er sich aus?
- welche Boote hatte er früher?
- welches Boot hat er derzeit?
Im Gespräch an Bord und bei der Probefahrt bekommen Sie nebenbei einen Eindruck, wie er situiert ist, von seinem Umgang und auch vor seiner Art, Geschäfte zu machen. Wirkt der Interessent sympathisch, stimmt die Chemie? Dann ist die Präsentation des Bootes, die vielleicht in die Kaufverhandlung übergeht, einfacher und vergleichsweise angenehm. Oder spielt er den Ball eher hart?
Kaufinteresse erkennen
Klären Sie, ob der Interessent überhaupt in der Lage ist, das Boot zu kaufen.
Es gibt Interessenten und Träumer, die gern einen Tag auf dem Wasser verbringen, ohne kaufen zu können
Haben Sie den Eindruck, an solch einen Kandidaten geraten zu sein, verlangen Sie vorher eine Gebühr, die gegebenenfalls beim Kauf verrechnet wird. Schließlich widmen Sie Ihre kostbare Freizeit der Vorführung des Bootes. Die Reaktion des Interessenten auf diese Bitte zeigt Ihnen, mit wem Sie es zu tun haben.
Selbstbewusste Eigner verlangen bereits eine Pauschale für die Herausgabe des Angebots. Auch dies kann eine Maßnahme sein, die Spreu vom Weizen zu trennen. Diese Pauschale lässt sich damit begründen, dass die Zusammenstellung der Unterlagen Ihre Zeit kostet und Sie sich nur mit ernsthaften Interessenten über Ihr Boot unterhalten möchten. Solch eine Schranke kann Ihnen Zeit mit Unentschlossenen ersparen, allerdings auch als Arroganz ausgelegt werden.
Solche Gespräche sind das erste Abtasten zwischen Ihnen als Verkäufer und dem Interessenten. Andererseits stellen Sie die Unterlagen zum Boot ohnehin zusammen. Heute ist das am Computer als Word-Dokument mit abschließender Umwandlung in eine PDF-Datei ebenso wie der Versand per E-Mail keine Sache mehr.
Nutzen Sie den Kontakt zum Interessenten auch zur Klärung der Frage, welche Alternativen er zum Kauf Ihres Bootes hat. Erfahrene Skipper wissen, dass der Preis nicht das alleinige Kriterium sein kann. Zwar bekommt man eine bestimmte Bootsgröße mit gewissem Komfort und umbautem Raum im Zeitalter der Großserie und entsprechend großem Angebot gebrauchter Boote günstig. Machen Sie aber auch klar, dass der Vergleich von Äpfeln mit Birnen allein anhand des Budgets schlecht ist. Es gibt eben noch andere Gesichtspunkte: Qualität, die Güte des Werftbaues, das Finish, den Pflegezustand, den absehbaren Wartungsaufwand, nicht zuletzt die Fahr- oder Segeleigenschaften und nicht zuletzt das Design.
Nutzen Sie Ihren Vorsprung an Erfahrung und Wissen: Informieren Sie den Interessenten mit der Bewertung der Alternativen
Wenn Sie sich im Markt ein wenig auskennen, informieren Sie den Interessenten mit der Bewertung der Alternativen zu Ihrem Boot. Viele Bootskäufer haben kein klares Konzept und ziehen ein erstaunlich breites Spektrum an Booten in Erwägung. Das ist normal. Es gehört zur Sondierung. Vielleicht erinnern Sie sich noch, mit wie vielen und welch unterschiedlichen Boote Sie sich damals beschäftigt haben. Manche Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Boot kann irrational erscheinen.