Ratgeber für den Bootsverkauf4 min Lesezeit
Was sollte für den Verkauf getan werden
Drei Tipps und zwei Überlegungen zum Verkauf
Der Bootskauf ist eine emotionale Entscheidung. Ein Luxusartikel wie ein Boot verkauft sich im Frühjahr vor Saisonbeginn in einem schönen Umfeld, startklar am Wasser, in einem hübschen Hafen oder an einem Liegeplatz, an dem man sich gerne aufhält, am ehesten. Dort ist die Käuferlaune besser als in einer düsteren und schmutzigen Bootslagerhalle, im Gerümpel eines Landstellplatzes oder einem unwirtlichen Hafen. Dort braucht es schon einiges an Fantasie, um sich das Boot geputzt und klar zum Ablegen vorzustellen. Fazit: Ein schönes Umfeld ist wichtig.
Von Erdmann Braschos, veröffentlicht am 26.04.2019, aktualisiert am 10.10.2024
Das erwartet Sie in diesem Artikel
- Welche Kleinigkeiten den Interessenten zum Käufer Ihres Bootes machen
- Wie wichtig das Wetter, die Jahreszeit und ein sauberes, aufgeräumtes Boot ist
- Geld ins Boot stecken, oder nicht?
- Wie der Gesamteindruck des Bootes kleinen Maßnahmen deutlich verbessert wird
Artikel vorlesen lassen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung in das Thema Bootsverkauf
- Realistischer Preis
- Nutzen Sie Onlineplattformen zur Preisfindung
- Wo inserieren?
- Verkauf über einen Makler
- Was sollte für den Verkauf getan werden
- Wie präsentiere ich das Boot?
- Den Käufer kennenlernen und verstehen
- Worauf muss ich beim Verkauf achten?
- Das Boot wird erst bewegt, wenn Geld da ist
- Der Haftungsausschluss
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Das Boot in Ordnung bringen
Das Boot in Ordnung bringen ist ein erster wichtiger Schritt, um möglichst viel herauszuholen. Kleine Malaisen, an die Sie sich im Laufe der Zeit vielleicht gewöhnt, die Sie über Jahre akzeptiert haben, sollten Sie beheben. Ein klemmender Lüfter, ein loser Handlauf, die nicht funktionierende Lampe unter Deck oder am Bootsanhänger lassen sich für kleines Geld und mit wenigen Handgriffen in Ordnung bringen. Gerade, wenn es keine gravierenden Sachen sind, die man schnell richten kann.
Ein aufgeräumtes Boot verkauft sich besser
Außerdem verkauft sich ein aufgeräumtes, entrümpeltes Boot besser als eines, das mit unnötigen Dingen vollgestopft ist. Vielleicht gibt es auch Ausrüstungsgegenstände, die Sie nicht mit dem Boot verkaufen möchten. Auch die nehmen Sie besser bei nächster Gelegenheit von Bord. Es lohnt sich zudem, die Schapps, Schwalbennester und Staufächer an Bord vor der Präsentation zu reinigen. Kurz mit Niropolitur abgewischte Edelstahlbeschläge glänzen wie neu und sehen um Welten besser aus als matte oder von Flugrost befallene Hardware.
Reinigen, polieren, lüften
Reinigen Sie den Teppichboden oder die Polsterbezüge. Das saubere Nirosta-Spülbecken, der geputzte Herd und die Kühlbox werden den Käufer und besonders seine Ehefrau eher für das Boot einnehmen als das Gleiche in schmutzigem Zustand. Das gilt ebenso für den Raum unter den Bodenbrettern. Erfahrene Schiffer schauen in den Kiel. Eine saubere Bilge gilt als Visitenkarte des Bootes. Ist die dreckig oder riecht sie gar nach Diesel, haben Sie schlechte Karten. Das ist im Prinzip wie mit geputzten oder schmutzigen und abgelaufenen Schuhen.
Nur wenn der Anblick Ihres Bootes beim Interessenten Begehrlichkeiten auslöst, wird er es kaufen.
Lieber einmal mit dem Hochdruckreiniger rangehen, gründlich spülen und mit Geschirrspülmittel auswischen – auch wenn es keine beliebte Arbeit ist. Den Motorraum sollten Sie ebenfalls reinigen, soweit er von Ihnen nicht ohnehin halbwegs sauber gehalten wurde. Lüften Sie das Schiff gründlich.
Vergilbtes Gelcoat lässt sich mit entsprechenden Mitteln wie Oxalsäure oder Antigilb aufmöbeln. Polieren Sie Ihr Boot noch einmal, sofern Sie es nicht ohnehin schon getan haben. Auch das Gelcoat älterer Kunststoffboote sieht nach gezielter Pflege fast wie neu aus. In hartnäckigen Fällen hilft eine Politur mit kleinen Schleifpartikeln. Der ringsum saubere Wasserpass und eine besonders um den Auspuff geputzte Bordwand ergeben einen guten Eindruck.
Diese Hinweise mögen Ihnen als Bootseigner vielleicht banal erscheinen. Aber wer verkaufen möchte, hat meist das Interesse am Boot verloren und diese Kleinigkeiten unterbleiben dann. Es ist die Summe solcher Maßnahmen, die ein positives Bild von Ihrem Schiff ergibt – oder eben nicht. Denken Sie daran, dass auch beim Bootskauf meist der erste Eindruck entscheidet.
Noch Geld reinstecken, um es besser verkaufen zu können?
Ganz anders ist die Frage zu beurteilen, ob Sie vor dem absehbaren Verkauf Geld in Ihr Boot stecken sollten oder nicht. Sicherheitsrelevante Dinge sind natürlich prompt zu erledigen. Schließlich macht es einen denkbar schlechten Eindruck, wenn laufende Arbeiten unterlassen wurden. Der Käufer könnte aus solcher Sparsamkeit schließen, Sie hätten kein Geld mehr. Er wird bereits deshalb versuchen, den Preis zu drücken. Bei anderen nicht unbedingt nötigen Ausgaben sollten Sie angesichts des absehbaren Verkaufes Ihres Bootes zurückhaltend sein. Zumal Sie das zusätzlich investierte Geld selten wiederbekommen.
Wie verkaufe ich einen Exoten?
Ein ungewöhnliches, sehr sportliches, klassisches oder speziell auf Nischenbedürfnisse wie Langfahrt mit kleiner Crew zugeschnittenes Boot hat eine eingeschränkte Klientel. Das ist gleichermaßen ein Vorteil und ein Nachteil. Der Vorteil ist, dass es Liebhaber gibt, die genau solch ein Boot suchen.
Nachteilig ist der entsprechend kleine Kreis von Interessenten für ein derart spezielles Boot. Deshalb ist für den Verkauf eines Exoten mehr Zeit einzuplanen als für ein übliches Serienboot. Ergänzend zum Inserat auf einem Portal wie boat24.com, welches die internationale Szene anspricht, lohnt sich die Präsentation des Bootes in Artikeln in Fachzeitschriften ebenso wie der Besuch spezieller Events (Geschwaderfahrten, Regatten, In-Water-Bootsmessen, Tage der offenen Tür). Je bekannter Ihr Boot ist, desto besser lässt sich auch der Exot später verkaufen.