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Ratgeber für den Bootskauf3 min Lesezeit

Was kostet das Boot über den Kauf hinaus?

Wie die laufenden Kosten vom Bootstyp abhängen

Was kostet das Boot über den Kauf hinaus?
Liegeplatz bezahlen? Oder doch besser ein trailerbares Boot kaufen? © boot24.ch

Neben dem Baumaterial entscheiden die Größe, Verdrängung und Ausstattung über die laufenden Kosten. Ein aufwendig mit allen erdenklichen Extras ausgerüstetes Boot macht zunächst einmal viel her. All diese Sachen lenken aber auch von der Nutzung ab.

Von Erdmann Braschos, veröffentlicht am 20.02.2019, aktualisiert am 10.10.2024

Das erwartet Sie in diesem Artikel
  • wie sich die Betriebskosten eines Bootes zustande kommen
  • welche Folgen die Entscheidung für ein bestimmtes Boot für die jährlichen Kosten hat
  • wie der geschickte Eigner die laufenden Kosten im Griff behält

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Viele Boote sind über-ausgerüstet, mit komplizierter, störanfälliger Technik überladen. Der Liegeplatz eines großen Bootes ist deutlich teurer, Kranen und Transport sind aufwendiger. Das Gewicht entscheidet über die Motorisierung, den Spritverbrauch, die Ausrüstung, die Möglichkeit, ein Boot zu slippen oder per Kran aus dem Wasser zu heben. Auch der Aufwand, es über Land zu transportieren, sei es auf einem Trailer (mit dem geeignet großen = teuren Zugfahrzeug), Lkw oder Tieflader vom Yachtspediteur, hängt vom Gewicht ab. Das sollte zum persönlichen Budget passen. Mit einem kleinen Boot fährt man in vieler Hinsicht besser als mit einem großen. Es ist günstiger und lässt mehr Zeit zur Nutzung.

Versicherung, Liegeplatz, Wartung

Der Kauf eines Bootes ist der erste Schritt, dem rasch weitere folgen: Es muss versichert werden. Haftpflicht ist obligatorisch, meist wird das Boot auch kaskoversichert. Es braucht ganzjährig einen Liegeplatz , in nördlichen Gefilden, einen Platz für die Saison und einen Stellplatz in einem Winterlager (Halle oder draußen). Je nach Revier ist die Frage, ob man für das Boot überhaupt einen bezahlbaren Platz kriegt, vor der Anschaffung geklärt sein.

An gefragten Gewässern, wie großstadtnahen Seen, sind Liegeplätze Mangelware (siehe Wohin mit dem Boot?). Es gibt entsprechend lange Wartezeiten. Dort kauft man das Boot passend zum verfügbaren Liegeplatz. Beim Segelboot gibt es gerade an Seen Längenbeschränkungen und Tiefganglimits. Wer die Mitgliedschaft in einem Verein erwägt, sondiert vorher, welche Bootstypen dort willkommen sind. Das verkürzt die Wartezeit im Idealfall. Es wird aber auch erwartet, dass man am Clubleben teilnimmt und sich auf die Gepflogenheiten einlässt. In jedem Verein gibt es Befindlichkeiten, Hierarchien, Klüngel und Seilschaften. Hinzu kommen jährlich zu leistende Gemeinschaftsdienste (Pflege der Anlagen des Clubs). Auch das gehört zu den Weiterungen des Themas Bootskauf.

Unverbindlich, praktisch ohne Verpflichtungen, aber auch anonymer, ist der kommunale Hafen oder eine kommerzielle Marina. Diese Variante ist deutlich teurer. Aber auch hier gilt die Zeit- und Kostenschere.

Wer sich für ein kleines, trailerbares Boot entscheidet, hat diese Verpflichtungen nicht. Er braucht nur einen Zugang zum Revier (eine öffentlich erreichbare Rampe), schiebt das Boot ins Wasser und legt ab. Die Woche über und im Winter steht das Boot auf dem Anhänger zu Hause in der Garage, im Garten oder irgendwo in der Nachbarschaft.

Wer kümmert sich ums Boot?

Eine größere Motor- oder Segelyacht, die an einem entfernten Revier stationiert ist, muss ganzjährig betreut werden. Die Festmacher sind zu kontrollieren, die Bilge sollte gelegentlich ausgepumpt werden. Die Maschine muss regelmäßig eine Weile laufen. Batterien sind zu laden. Jemand muss das zuverlässig machen. Der Eigner sollte es überwachen, sprich gelegentlich nachfragen. Bootsmotoren stehen sich kaputt, eine dauerhaft stillgelegte Batterie leider auch.

Faustformel

Es gibt eine Faustformel, wonach die jährlichen Kosten für den Unterhalt eines Bootes bei zehn Prozent des Neupreises liegen. Diese pessimistische Rechnung trifft zu, wenn man alles am Boot (für teures Geld) machen lässt. Am annähernd werftneuen Boot ist im ersten Jahrzehnt wenig zu tun. Wer handwerklich geschickt und nicht faul ist, bleibt auch beim betagten Boot auf Dauer deutlich unter den zehn Prozent. Dennoch müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass ein Boot jedes Jahr Geld kostet (siehe Unterhaltskosten Segelboot / Motorboot).

Weiterführende Links

VG